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Gemeinsam Chancen nutzen

Erst Anfang November besuchte eine Ost-Ausschuss-Delegation Kroatien. Im Bild: Gespräch im Wirtschaftsministerium. Foto: Kroatische Regierung
09.12.2025
Premierminister Plenković eröffnet Deutsch-Kroatischen Wirtschaftsdialog in Berlin / Paneldiskussion mit Vertretern deutscher und kroatischer Unternehmen

Kroatiens Premierminister Andrej Plenković eröffnete am 10. Dezember den Deutsch-Kroatischen Wirtschaftsdialog in Berlin, den der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft gemeinsam mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), der Deutsch-Kroatischen Industrie- und Handelskammer (AHK Kroatien) sowie der Kroatischen Wirtschaftskammer (HGK) mit Unterstützung der Botschaft Kroatiens in Berlin organisiert. Der kroatische Regierungschef wird von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation aus Schlüsselbranchen wie Energie, Sicherheit und Verteidigung, IT sowie Zulieferindustrien begleitet. Im Mittelpunkt des Austauschs stehen die weitere Entwicklung der deutsch-kroatischen Wirtschaftsbeziehungen, Investitionschancen für deutsche Unternehmen in Kroatien und Kooperationsmöglichkeiten deutscher und kroatischer Unternehmen in den Schlüsselbranchen.

„Europa steht vor großen Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dass Deutschland und Kroatien ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit vertiefen und gemeinsam neue Wachstumsfelder erschließen“, sagt Christoph Beeck (ProCredit Holding AG), der Sprecher des Arbeitskreises Südosteuropa im Ost-Ausschuss. Die Integration in den Binnenmarkt, die Einführung des Euro 2023 und der Zugang zum Schengen-Raum seien Meilensteine, die Kroatien zu einem attraktiven Standort für Investitionen und Innovation machten. Als nächsten Schritt strebt Kroatien den Beitritt zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) an, zu der fortgeschrittene Industrieländer gehören. „Als bislang letztes Neumitglied der EU ist Kroatien mit Wachstumsraten von drei Prozent und mehr ein gelungenes Beispiel für europäische Integration,“ sagt Beeck. „Zwölf Jahre nach dem Beitritt Kroatiens ist es höchste Zeit, dem Erweiterungsprozess neuen Schwung zu verleihen. Integration zahlt sich aus, für die EU und die Beitrittsländer.“

„Der Deutsch-Kroatische Wirtschaftsdialog zeigt: Die Potenziale bei Digitalisierung, Sicherheit und Verteidigung sind groß – und sie müssen jetzt genutzt werden. Investitionen in leistungsfähige digitale Infrastrukturen und sichere Plattformen bilden die Grundlage für Innovation und Wachstum“, sagt Nicole Renvert, Bereichsleiterin Internationale Märkte in der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Unternehmen beider Länder sollten ihre technologische Kooperation vertiefen und gemeinsame Projekte in Schlüsselbranchen wie IT, Energie und Sicherheitstechnologien initiieren. „Gleichzeitig ist die Förderung von Fachkräften entscheidend für die digitale Transformation – Partnerschaften in Ausbildung und Weiterbildung sind unerlässlich“, so Renvert weiter.

„Die deutsch-kroatischen Wirtschaftsbeziehungen entwickeln sich seit Jahren äußerst dynamisch“, sagt Marjan Vučak, Präsident der AHK Kroatien. „Als Deutsch-Kroatische Industrie- und Handelskammer begleiten wir Unternehmen dabei, konkrete Brücken zu neuen Projekten, Investitionen und Partnerschaften aufzubauen. Mit über 370 Mitgliedsunternehmen verfügen wir über ein starkes Netzwerk, das zeigt, wie attraktiv Kroatien als Wirtschaftsstandort ist. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten ist eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit ein entscheidender Stabilitäts- und Wachstumsmotor.“

„Kroatien und Deutschland waren schon immer enge Partner – wirtschaftlich, politisch und kulturell. Immer mehr kroatische Unternehmen werden zu einem wesentlichen Bestandteil der internationalen Lieferketten der führenden deutschen Industrieunternehmen – sowohl der Produktions- als auch Dienstleistungsunternehmen. Dies beweist ihre Qualität und zeigt, dass sich unsere Wirtschaft als zuverlässiger Partner im globalen Hightech-Sektor positionieren kann. Einige sind bereits seit langem auf dem deutschen Markt tätig, entweder über eigene Niederlassungen oder über deutsche Partner. Andere beginnen gerade erst, das Potenzial des deutschen Marktes in ihren strategischen Plänen zu erkennen. Besonders hervorheben möchte ich die Energie-, IT- und Verteidigungsindustrie. Diese Veranstaltung zeigt, wie wichtig die Unterstützung durch Institutionen und Kammern beim Eintritt in neue Märkte oder bei der Stärkung bestehender Kooperationen ist“, sagt der Präsident der Kroatischen Wirtschaftskammer Luka Burilović.

Dialog für neue Wachstumsfelder

Der Wirtschaftsdialog in Berlin steht unter dem Motto „Bridging Strengths: New Horizons in Business Cooperation and Supply Opportunities between Germany and Croatia“. Hochrangige Vertreterinneren und Vertreter aus Politik und Wirtschaft beider Länder diskutieren Chancen in den Bereichen Energie, Digitalisierung, Infrastruktur und Sicherheitstechnologien. Im Anschluss an die Rede von Premierminister Plenković findet eine Paneldiskussion mit Vertretern deutscher und kroatischer Unternehmen statt, darunter Siemens Energy, Hrvatski Telekom und E.ON Croatia.

Der Handelsumsatz zwischen Deutschland und Kroatien erreichte im Januar bis September 2025 6,6 Milliarden Euro, ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die deutschen Exporte nach Kroatien stiegen um 6,3 Prozent, die Importe von dort sogar um 15,4 Prozent. Deutsche Unternehmen haben nach Angaben der Deutschen Bundesbank zudem bereits 3,4 Milliarden Euro in Kroatien investiert und beschäftigen dort rund 34.000 Menschen.


Das Programm der Konferenz finden Sie hier.
 

Kontakt

Christian Himmighoffen
Leiter Presse und Kommunikation
T. +49 30 206167-122
C.Himmighoffen@oa-ev.de 

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