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Eastern Partnership Business Days mit Schwerpunkt Moldau

Vertreter aus Politik und Wirtschaft diskutierten der Online-Konferenz, Foto: OA
16.12.2020
Eine Bilanz zu zehn Jahren Östlicher Partnerschaft der EU

Am 16. Dezember stand im Rahmen der Eastern Partnership Business Days auch die Republik Moldau im Mittelpunkt des Interesses: Vertreter aus Politik und Wirtschaft diskutierten in einer Online-Konferenz über die Chancen der Wirtschaft des Landes, sich stärker an europäischen Wertschöpfungsketten zu beteiligen. Veranstaltet wird die Reihe zu den Ländern der Östlichen Partnerschaft durch den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft in Kooperation mit NRW.Global Business, dem Auswärtigen Amt und der Europäischen Kommission im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.

Das Länderpanel zu Moldau zog eine Bilanz von zehn Jahren Östlicher Partnerschaft der EU und blickte auf Potenziale für die zukünftige wirtschaftliche Zusammenarbeit. Eröffnet wurde das hochrangig besetzte Panel durch eine Videobotschaft des EU-Botschafters Peter Michalko. Dieser rechnete vor, dass seit der Implementierung des Vertieften Freihandels¬abkommens mit der EU der Handel einen starken Aufschwung verzeichnet habe. Inzwischen habe die EU einen Anteil von 64 Prozent am moldauischen Außenhandel. Angela Ganninger, deutsche Botschafterin in Chisinau, ging vor allem auf die Zusammenarbeit bei den Themen Jugendaustausch, Zivilgesellschaft und Wirtschaft ein. Die Bundesregierung setze hier einen starken Akzent auf das Thema nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Oleg Serebrjan, Botschafter der Republik Moldau in Berlin, regte an, das Format der Östlichen Partnerschaft noch stärker als Basis für die Kooperation mit den Nachbarstaaten zu nutzen.

Der moldauische Wirtschaftsminister Anatol Usatii thematisierte die Einbindung moldauischer Unternehmen in europäische Lieferketten. Dafür habe die Regierung ein Programm für die Entwicklung von Unternehmen zu Zulieferern eingerichtet. Moldau habe sich über die vergangenen Jahre als Standort für Unternehmen im Bereich Automotive und Elektronik empfohlen. Wichtig sei es, die Weichen auf dem Arbeitsmarkt richtig zu stellen. Bereits 2016 sei in Moldau das duale berufsbildende System eingeführt worden, dass man mit deutschem Partner entwickelt habe. Darüber hinaus unterstütze die Regierung spezielle Programme im Bereich Digitalisierung und Hochschulkooperationen beispielsweise der Technischen Universität Chisinau mit Unternehmen.

Digitalisierung der Wirtschaft steht oben auf der Agenda

Für den Präsidenten der moldauischen Wirtschaftskammer Sergiu Harea steht neben der Unterstützung der Unternehmen insbesondere das Thema Digitalisierung der Wirtschaft oben auf der Agenda. Sebastian Metz, Geschäftsführer der AHK in Bukarest, die seit Beginn des Jahres 2020 auch für Moldau zuständig ist, kündigte einen trilateralen Ansatz an. Neben der Förderung der deutsch-moldauischen Wirtschaftszusammenarbeit unterstütze man besonders die Ausweitung der Zusammenarbeit von deutschen Investoren in Rumänien mit moldauischen Unternehmen.

Anschließend berichteten Carmen Toader, Standortmanagerin des Produktentwicklungs-büros der Dräxlmaier Gruppe in Chisinau, und Voicu Oprean, Geschäftsführer der AROBS Software in Transsilvanien, aus Sicht europäischer Investoren über ihre Erfahrungen in Moldau. Beide zeigten sich mit der Wahl des Standortes zufrieden und sehen großes Potenzial für die Zukunft. Veaceslav Sutchevici, Component Manager Investment Promotion der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, lud Unternehmensvertreter aus den Branchen Elektrotechnik, Landtechnik und IT-Wirtschaft ein, ihre Unternehmen vorzustellen.

Die Beiträge dieser Veranstaltung zeigten insgesamt, dass Moldau sich auf einem guten Weg befindet. Nun gilt es die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft zu begrenzen. Große Hoffnungen ruhen, das zeigte sich in den Beiträgen, dabei auch auf der Neuordnung der Zuliefererketten. Moldau will sich hier als Standort empfehlen. Wichtig sei es, unterstrich Minister Usatii, dass man nicht allein auf Kostenvorteile setze, um Investitionen anzuziehen. Im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung brauche das Land Investitionen, die Mehrwert im Land generierten.


Vivien Sariewa und Anja Quiring
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e. V.

 

Ansprechpartner

Anja Quiring
Regionaldirektorin Südosteuropa
Tel.: 030 206167-130
A.Quiring@oa-ev.de

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