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Digitalisierungswelle schwappt über den Westlichen Balkan

Prof. Florian Bieber, Universität Graz, analysiert zur Studie, Foto: OA
17.12.2020
Neue Studie zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die digitale Transformation der Länder des Westlichen Balkans vorgestellt

Am 17. Dezember wurde in einer Online-Veranstaltung unter Beteiligung des Bundeswirtschaftsministeriums und des Regional Cooperation Council eine neue Studie zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die digitale Transformation der Länder des Westlichen Balkans vorgestellt, die fünf Unternehmen und der Ost-Ausschuss in Auftrag gegeben hatten. Erstellt wurde die Studie mit dem Titel „The Digital Leap. How COVID19 Transformed the Digital Future for the Western Balkans“ durch das Zentrum für Südosteuropa-Studien der Universität Graz unter Leitung von Prof. Florian Bieber.

Dieser analysierte bei der durch den Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms moderierten Online-Konferenz, dass die Region digital zunächst deutlich schlechter auf die COVID-Pandemie vorbereitet gewesen sei, aber in den meisten Feldern einen beeindruckenden Aufholprozess zurücklegen konnte. Insbesondere bei digitalen Bildungsangeboten habe die Region einen Sprung nach vorne geschafft. Den größten Nachholbedarf gebe es bei digitalen Shopping-Angeboten und der Digitalisierung der Verwaltung. Bieber wies darauf hin, dass den meisten Bürgern in der Region aus finanziellen Gründen Zugänge zu Computer fehlten und deshalb digitale Dienste vorrangig über das Smart-Phone nutzen würden. Entsprechend müsse die digitale Architektur optimiert werden.

Maja Handjiska-Trendafilova betonte für den Regional Cooperation Council, dass die Digitalwirtschaft weniger als die meisten anderen Themen in der Region von politischen Konflikten betroffen sei und daher große Chancen für eine enge regionale Zusammenarbeit biete. Durch die Region sei angetrieben durch die CODID-Epidemie im positiven Sinne ein digitaler Tsunami geschwappt. Diese Welle müsse jetzt weiter vorangetrieben werden. Bis zum nächsten EU-Westbalkan-Gipfel im Sommer 2021 in Berlin hoffe Handjiska-Trendafilova auf weitere Fortschritte bei der Verbesserung der digitalen Infrastruktur und Datenverwaltung.

Auf diesen anstehenden Gipfel hatte in Ihrem Grußwort auch Kirsten Scholl als Leiterin der Europaabteilung im Bundeswirtschaftsministerium hingewiesen. Die Digitalisierung der Region spiele, so Scholl, wirtschaftlich eine absolute Schlüsselrolle, entsprechende Fördermittel seien im Rahmen der Vorbeitrittshilfen der EU vorgesehen. Die an der neuen Studie beteiligten Unternehmen atene KOM, Klett, Nokia, SAP und Deutsche Telekom stehen bereit, den wirtschaftlichen Aufholprozess der Westbalkanstaaten weiter zu unterstützen.

Die vollständige Studie ist als Download auf der Internetseite www.digital-wb.eu verfügbar.
Weitere Informationen finden Sie zudem unter diesem Link.

Andreas Metz
Leiter Public Affairs im Ost-Ausschuss

Ansprechpartner

Anja Quiring
Regionaldirektorin Südosteuropa
Tel.: 030 206167-130
A.Quiring@oa-ev.de

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