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Dynamik im Donauraum

Foto von Pixabay / Güterzug an der Donau
25.05.2022
Sitzung des Arbeitskreises Logistik und Verkehrsinfrastruktur zum intermodalen Verkehr entlang der Donau

Der Donaukorridor als Logistikraum stand im Zentrum der Sitzung des Arbeitskreises Logistik und Verkehrsinfrastruktur, die am 24. Mai 2022 im online-Format stattfand. Auf dem Podium diskutierten Vertreter aus der österreichischen und ungarischen Verkehrsbranche unter der Moderation von Felix Zimmermann, Medienbüro am Reichstag, aktuelle Entwicklungen im intermodalen Verkehr in der Region. Geleitet wurde die Sitzung von Prof. Peer Witten, dem Sprecher des Arbeitskreises und Präsidiumsmitglied im Ost-Ausschuss.

Dabei zeigte sich, dass in einigen Bereichen in den letzten Jahren einerseits riesige Fortschritte gemacht wurden, andererseits aber auch noch viel Potenzial zu heben ist. So hat sich die Luftfracht am Flughafen Budapest dank sehr flexibler Luftverkehrs- und Landerechte rasant entwickelt, so dass bereits Erweiterungen vorgesehen sind. Andererseits wird die Bahnspedition noch immer als „Abenteuer“ eingeschätzt, die zwar funktioniert, aber mit einigen Problemen zu kämpfen hat. Insbesondere wurden Interoperabilität und Verbesserungen beim Grenzübertritt, das Schließen von Kapazitätslücken und die Überwindung nationaler Egoismen bei der Angleichung der nationalen Bahnsysteme angemahnt. Auch das Potenzial der Binnenschifffahrt wird noch zu wenig genutzt. Gerade sie ist der Verkehrsträger, der schnell größere Mengen ohne Qualitätsverlust aufnehmen kann.

Schub durch EU-Erweiterung

Insgesamt ist das wirtschaftliche und logistische Potenzial der Donau und des gesamten Wirtschaftsraumes vor allem mit der EU-Erweiterung seit 2004 deutlich gewachsen. Mit der angestrebten EU-Erweiterung um den Westbalkan wird ein weiterer Schub erwartet. Besonders großes Entwicklungspotenzial wird Serbien zugeschrieben, das viele Aufgaben rund um die Resilienz von Supply Chains übernehmen könnte.

Mit der wirtschaftlichen Dynamik in der Donau-Region wird sich auch deren Logistik-Potenzial weiterentwickeln. Dies gilt im Rahmen der Energiewende auch für Bioenergie und die Wasserstoffproduktion. Wichtig ist jedoch eine bessere Kooperation der bestehenden Verkehrsträger. Das Gebot der Stunde ist „Synchromodalität“, die Bereitstellung effizienter, zuverlässiger, flexibler und nachhaltiger Logistik-Dienstleistungen durch die Koordinierung und Zusammenarbeit aller Verkehrsträger. 

Martin Hoffmann
Leiter des Arbeitskreises Logistik und Verkehrsinfrastruktur

Ansprechpartner

Dr. Martin Hoffmann
Direktor Strategie und Research
Logistik und Verkehrsinfrastruktur
Energie und Nachhaltigkeit
T. +49 30 206167-126
M.Hoffmann@oa-ev.de

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