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Zoran Djindjic Stipendienprogramm für die Länder des Westlichen Balkans feiert 20-jähriges Jubiläum

27.06.2023
Festlicher Empfang der 20. Stipendiatengeneration in Berlin am 29. Juni/ Über 1.000 Stipendiatinnen und Stipendiaten in 20 Jahren

Das Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans feiert am 29. Juni mit dem Empfang der 20. Stipendiatengeneration in Berlin sein 20-jähriges Jubiläum. In den vergangenen beiden Dekaden wurden im Rahmen des Programms über 1.000 junge Menschen aus den sechs Ländern des Westlichen Balkans sowie Kroatien als Praktikantinnen und Praktikanten in mehr als 260 deutsche Unternehmen vermittelt. Bis heute haben sich mehr als 23.000 junge Menschen aus der gesamten Region um einen Praktikumsplatz beworben. Das Programm leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräfteausbildung, aber auch zur Integration und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Deutschen Unternehmen öffnet das Stipendienprogramm mit seinem wachsenden Alumninetzwerk den Zugang zu gut ausgebildeten Fach- und Führungskräften für ihre zunehmenden Aktivitäten in Südosteuropa. Der deutsche Außenhandel mit den sieben Partnerländern hat sich in den letzten zehn Jahren von 8,7 Milliarden auf 23,9 Milliarden Euro fast verdreifacht. 

„Das Programm ist ein echter Leuchtturm und Motor für unsere bilateralen Wirtschaftsbeziehungen“, sagt Cathrina Claas-Mühlhäuser, die Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, der das Programm federführend umsetzt. „Es ist ein Benchmark-Projekt sowohl in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und unseren Partnerländern, als auch zwischen der deutschen Wirtschaft und der Entwicklungspolitik der Bundesregierung. Das Programm knüpft in einer nicht konfliktfreien Region ein echtes regionales Wirtschaftsnetzwerk, das sichtbare und unsichtbare Grenzen überwindet.“

In Berlin werden die 63 diesjährigen Stipendiatinnen und Stipendiaten von Dr. Marcus Chromik, Mitglied des Vorstandes der Commerzbank, begrüßt, die Gastgeber des Empfangs im Haus der Commerzbank am Brandenburger Tor ist.

Brain Gain statt Brain Drain

Das Stipendienprogramm unterstützt seine Partnerländer dabei, dem Brain Drain infolge der Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte entgegenzuwirken. Das Programm ermöglicht jährlich bis zu 70 jungen Nachwuchskräften aus den Ländern des Westlichen Balkans und Kroatien drei- bis sechsmonatige Praktika in deutschen Unternehmen, in denen sie wichtige Erfahrungen für ihre berufliche Laufbahn in ihren jeweiligen Heimatländern gewinnen.

Aus einem zunächst bilateralen Projekt entstand so in den vergangenen 20 Jahren ein überregionales Programm für Bildung, Wirtschaftsentwicklung und regionale Aussöhnung. Hiervon profitieren besonders auch die deutschen Unternehmen, die in der Region investiert haben. Nach der Rückkehr in ihre Heimatländer bleiben die Alumni, die sich regelmäßig zu Weiterbildungsmaßnahmen treffen, sowohl untereinander als auch mit der deutschen Wirtschaft vernetzt. Deutsche Unternehmen können somit auf das rasant wachsende Alumninetzwerk zurückgreifen. Mittlerweile arbeiten Alumni des Stipendienprogramms in vielen deutschen Tochterunternehmen in Südosteuropa.

„Allen Widrigkeiten zum Trotz lebt und arbeitet die Mehrheit der Alumni in ihren Heimatländern“, sagt Claas-Mühlhäuser. „Dieses Programm trägt damit zur praktischen Ausbildung, zur Befähigung junger Fachkräfte und zur Sicherung qualifizierter Mitarbeiter gerade auch für deutsche Unternehmen in unseren Partnerländern bei.“

Leitideen von Zoran Djindjic weitergetragen

Das Zoran Djindjic Stipendienprogramm wurde 2003 ins Leben gerufen. Nur wenige Wochen, nachdem der erste demokratisch gewählte Premierminister Serbiens Zoran Djindjic im März 2003 einem Attentat zum Opfer fiel, initiierte der damalige Ost-Ausschuss-Vorsitzende Klaus Mangold mit Unterstützung der damaligen Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul ein Programm für Praktikantinnen und Praktikanten aus Serbien. Die erste Generation junger Serbinnen und Serben absolvierte bereits im Sommer 2004 Praktika in Deutschland. Im Rahmen von zwei Erweiterungsrunden 2007 und 2009 wurde das Programm auf Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Montenegro sowie Nordmazedonien ausgedehnt.

Mit dem Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft werden die Leitideen Zoran Djindjics weitergetragen, für den insbesondere gut ausgebildete junge Menschen das größte Potenzial jedes Landes darstellten. Zeitlebens setzte er sich für einen pro-europäischen und demokratischen Kurs ein und stellte sich entschlossen gegen Nationalismus und Feindschaft zwischen den Ländern des Westlichen Balkans.

Kontakt

Christian Himmighoffen
Leiter Presse und Kommunikation
T. +49 30 206167-122
C.Himmighoffen@oa-ev.de

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