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Multiplikatoren für die europäische Idee

In Berlin wurden die über 50 junge Nachwuchskräfte aus Kroatien und den Ländern des Westlichen Balkans feierlich empfangen. Foto: Katja Koroleva
26.06.2025
Empfang der 22. Generation des Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft in Berlin/ 57 junge Nachwuchskräfte aus Kroatien und den Ländern des Westlichen Balkans

Sofija aus Belgrad ist das erste Mal in Berlin und steht an diesem Abend gleich im Mittelpunkt – zusammen mit über 50 weiteren jungen Berufsanfängern der 22. Generation des Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft. Wie jedes Jahr werden die jungen Nachwuchskräfte aus Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Albanien, Montenegro und Nordmazedonien im Rahmen ihrer Einführungswoche in Berlin vom Ost-Ausschuss und vielen teilnehmenden Unternehmen feierlich empfangen, bevor sie Anfang Juli ihre drei- bis sechsmonatigen Praktika in 30 Unternehmen in Deutschland antreten. 

Begrüßt wurden die Nachwuchskräfte aus den sieben Partnerländern am 26. Juni in der ältesten Berliner Schnapsmanufaktur Mampe von Christoph Beeck, Vorstandsmitglied der ProCredit Holding und Sprecher des Arbeitskreises Südosteuropa im Ost-Ausschuss, Marion Fleuth-Leferink, Stellvertretende Abteilungsleiterin für Südost- und Osteuropa, Südkaukasus im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Milos Vlahovic, Vorstandsmitglied der Zoran Djindjic Stiftung. 

„Programm trägt zur Versöhnung und zum Frieden in der Region bei“ 

Christoph Beeck würdigte das Programm als eine nachhaltige Erfolgsgeschichte, die seit 22 Jahren junge Talente aus dem Westlichen Balkan fördert. Über 90 Prozent der Teilnehmenden fänden innerhalb von drei Monaten nach ihrer Rückkehr eine qualifizierte Anstellung, viele bauten erfolgreiche Karrieren in ihren Heimatländern auf. Das regionale Alumni-Netzwerk sei ein Motor für lebenslanges Lernen, gesellschaftliches Engagement und regionale Verständigung. „Dieses Programm ist eine echte Win-Win-Situation“, sagte Beeck „Es stärkt die Ausbildung, fördert junge Fachkräfte und trägt zur Versöhnung und zum Frieden in der Region bei.“ 

Beeck dankte der Bundesregierung für die kontinuierliche Unterstützung sowie den beteiligten Unternehmen für ihr langjähriges Engagement und hob die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Zoran Djindjic Stiftung hervor. Das Programm war 2003 nach dem Attentat auf den ersten demokratisch gewählten Premierminister Serbiens Zoran Djindjic initiiert worden, der den Erfolg der Region in der Investition in Bildung, Ausbildung und Wissen sah. Die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten rief Beeck dazu auf, die kommenden Herausforderungen mutig anzunehmen, sich auf die deutsche Sprache und Kultur einzulassen und die Chancen zu nutzen: „Seid mutig, seid neugierig, seid die Generation, die ein friedliches, demokratisches und wohlhabendes Europa gestaltet.“ 

Stärkung der Beziehungen mit den Ländern des Westlichen Balkans 

Marion Fleuth-Lieferink vom BMZ dankte dem Ost-Ausschuss für die Durchführung des Programms. Die Teilnehmenden leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Beziehungen Deutschlands mit den Ländern des Westlichen Balkans. Regionale und EU-Integration erforderten zudem qualifizierte Arbeitskräfte. Sie ermunterte die Stipendiatinnen und Stipendiaten, ihre Zeit in Deutschland zu nutzen, um „hard and soft skills“ zu erwerben. „Sie kehren zurück als Botschafter und Multiplikatoren für die europäische Idee“, sagte Fleuth-Lieferink. „Sie sind somit Teil einer großen Mission.“ Auch Milos Vlahovic von der Zoran Djindjic Stiftung hob hervor, dass die Stipendiatinnen und Stipendiaten zur Entwicklung in ihren Heimatländern beitrügen. 

Firmen profitieren von Landes- und Sprachkenntnissen 

Doch auch die deutschen Unternehmen profitieren vom Zugang zu motivierten Nachwuchskräften mit internationaler Perspektive. Die jungen, gut ausgebildeten Teilnehmenden aus Südosteuropa werden in durchaus verantwortungsvollen Positionen eingesetzt. Viele Firmen, die in den Herkunftsländern der Stipendiatinnen und Stipendiaten aktiv sind, profitieren dabei nicht nur von deren fachlichen, sondern auch von den Landes- und Sprachkenntnissen. Unter den 30 aufnehmenden Unternehmen sind unter anderem Klett, Bosch Home Comfort, ProCredit, Deutsche Bahn Engineering & Consulting, esome advertising GmbH und die Linde AG. 

In der Einführungswoche in Brandenburg und Berlin Ende Juni wurden die Stipendiatinnen und Stipendiaten zuvor auf ihre Zeit in deutschen Unternehmen vorbereitet – mit Workshops zu Arbeitskultur, Teamarbeit und interkultureller Kommunikation. Höhepunkte waren neben dem Empfang Gespräche im Bundeskanzleramt und im BMZ in Berlin mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. 

Sofija aus Belgrad, die Wirtschaftswissenschaften an der Universität Belgrad studiert hat, wird ihr Praktikum beim Bildungsunternehmen Klett Kita und Schule in Stuttgart absolvieren. Vom Programm hat sie von Alumni erfahren und dann den mehrstufigen Bewerbungsprozess durchlaufen. „Insgesamt dauert der gesamte Prozess mehrere Monate, aber das Warten lohnt sich auf jeden Fall“, sagt sie. „Ich erwarte, bei Klett wertvolle Kenntnisse zu erwerben, die ich in mein Heimatland mitnehmen möchte.“ Das ist ganz im Sinne des Programms. 

Christian Himmighoffen 
Leiter Presse und Kommunikation

Kontakt

Antje Müller
Programmdirektorin
Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans
T.+ 49 30 206167-137
A.Mueller@oa-ev.de

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