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„Reise zur rechten Zeit“

Die deutsche Delegation wurde von Präsident Mirzijojew begrüßt. Foto: Bundesregierung/Sandra Steins
27.05.2019
OAOEV-Delegation mit Bundespräsident Steinmeier in Usbekistan/ Praktikumsprogramm für usbekische Studierende gestartet

Eine 20-köpfige Unternehmensdelegation begleitete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Ende Mai auf seiner Reise nach Usbekistan. Für den OAOEV waren der Vorsitzende der Geschäftsführung Michael Harms und Vertreter vieler Mitgliedsunternehmen dabei. Präsident Shavkat Mirzijojew stellte bei einem Treffen mit den Unternehmensvertretern sein Reformprogramm vor und bekräftigte, dass dieses unumkehrbar sei und von der Bevölkerung unterstützt werde. Bei dessen Umsetzung sei die Rolle der Wirtschaft entscheidend.

„Die neue usbekische Regierung hat mit einer konsequenten Öffnungspolitik und einem hohen Reformtempo die Weichen richtig gestellt”, sagte OAOEV-Geschäftsführer Harms: „Die Entwicklung im Land ist äußerst spannend und die Konkurrenz aus Fernost schläft nicht. Die Reise des Bundespräsidenten kommt daher genau zur rechten Zeit.“ Erst im Frühjahr hat Usbekistan einseitig die Visa-Pflicht für deutsche Staatsbürger abgeschafft. Der Tourismus zählt neben der Chemieindustrie, dem Bausektor, der Infrastruktur und der Agrarwirtschaft zu den vielversprechenden Branchen. Das Land kann aber auch eine lange Tradition im Maschinen- und Fahrzeugbau vorweisen.

Neues Praktikantenprogramm

Parallel zur ersten Reise eines Bundespräsidenten nach Usbekistan seit vielen Jahren hat der OAOEV im Mai ein neues Praktikantenprogramm für junge Studierende aus Usbekistan gestartet: Seit Mitte Mai hospitieren 13 Masterstudenten für drei Monate in OAOEV-Mitgliedsunternehmen. „Mit dem Programm setzen wir gleich drei wichtige Ziele um: Wir bieten Know-how-Transfer und Hilfe zur Selbsthilfe, bauen neue Netzwerke für die deutsche Wirtschaft auf und intensivieren den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Austausch zwischen unseren Ländern”, unterstreicht OAOEV-Geschäftsführer Harms. „Mit ihrer Rückkehr nach Usbekistan werden die Praktikanten zu wichtigen Ansprechpartnern für unsere Unternehmen.”

Das Praktikantenprogramm war anlässlich einer großen Delegationsreise des OAOEV im Mai 2018 in Taschkent direkt mit Premierminister Abdulla Aripov vereinbart worden. Usbekischer Kooperationspartner ist die staatliche Stiftung „El-Yurt Umidi”, die dem Ministerkabinett der Republik Usbekistan zugeordnet ist.

Runder Tisch in Taschkent

Bei einem Runden Tisch mit Steinmeier und Aripov wurde das neue Praktikantenprogramm des OAOEV gelobt und ein enger Dialog und gemeinsame Projekte in den Bereichen Privatisierung, Infrastruktur, Bankensystem, Technische Regulierung und Mittelstand vereinbart. Ziel ist es, den bilateralen Warenaustausch auf eine Milliarde Euro zu steigern. 2018 übertraf das bilaterale Handelsvolumen mit Usbekistan erstmals die Marke von 700 Millionen Euro, ein Plus von 17 Prozent. Davon entfielen 90 Prozent auf deutsche Exporte. Mit über 30 Millionen Einwohnern ist Usbekistan der größte Markt in Zentralasien, liegt aber im wirtschaftlichen Austausch mit Deutschland noch deutlich hinter Kasachstan zurück. Der deutsche Handel mit Kasachstan hatte 2018 ein Volumen von über fünf Milliarden Euro.

Im Rahmen des Steinmeier-Besuchs unterzeichneten zahlreiche deutsche Unternehmen bilaterale Verträge, darunter VW, Integra, Siemens, Veridos, Mangold Consulting, Deutsche Kabel und die Deutsche Bahn.

Christian Himmighoffen
Referent Presse und Kommunikation

 

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