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Kirgisistan wirbt für mehr Zusammenarbeit

Vize-Premier Adylbek Kasymaliev bei der seiner Begrüßungsrede. Foto: Eduard Kinsbruner
20.06.2024
Bilaterales Wirtschaftsforum in Frankfurt am Main/ Themen Finanzierung, Rohstoffe, Logistik und Energie

Die Kirgisische Republik wirbt für mehr Engagement in ihrem Land. Dazu reiste am 20. Juni eine große Delegation von Regierungs-, Banken- und Wirtschaftsvertretern nach Frankfurt am Main. Im Mittelpunkt der Konferenz, die von der AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH, dem Ost-Ausschuss und der Botschaft der Republik Kirgisistan organisiert wurde, standen die Themen Finanzierung sowie Rohstoffe, Logistik und Energie.

Adylbek Kasymaliev, Erster Stellvertretender Premierminister der Kirgisischen Republik, betonte in seiner Begrüßung das Interesse seines Landes an einem Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen. Zwar seien die Handelsumsätze in den letzten Jahren stark gewachsen, das Potenzial sei aber noch nicht ausgeschöpft. Das zentralasiatische Land wolle sich als Drehscheibe für die Region positionieren. Kasymaliev warb mit der großen Zahl von Freihandelsabkommen, die Kirgisistan abgeschlossen habe. Das Land war zudem das erste WTO-Mitglied unter den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und ist Mitglied in vielen weiteren Handelsorganisationen.

Vorbild Estland

Die Notwendigkeit der Exportfinanzierung als Voraussetzung für jeden funktionierenden Handel wurde im ersten Panel zu Finanzierung, Förderung und Interbankgeschäften deutlich. Der kirgisische Bankensektor ist zwar noch recht überschaubar, will sich aber international stärker vernetzen. Dazu wird unter anderem an der Einführung von ESG-Prinzipien im Finanzsektor gearbeitet. Bei der Digitalisierung im Finanzbereich ist das Land bereits sehr weit und orientiert sich hier am Vorbild Estlands. Deutsche Finanzinstitute wie die LBBW und ODDO BHF signalisierten auf dem Forum Interesse an der Finanzierung von Projekten.

Mögliche Projekte in den Bereichen Rohstoffe, Logistik und Energie, aber auch in der Landwirtschaft wurden in der zweiten Podiumsdiskussion diskutiert. Vor allem die Wasserkraft bietet interessante Möglichkeiten für Klein- aber auch Großwasserkraftwerke. Vertreter von Andritz Hydro und Voith Hydro konnten hier bereits erste Erfahrungen sammeln und sind bereit, ihr Engagement im Land auszubauen. Auch die Rhenus-Gruppe plant ein verstärktes Engagement, unter anderem beim Ausbau der Logistik entlang der neu geplanten Eisenbahnverbindung China - Kirgisistan - Usbekistan. Auch deutsche Landmaschinenhersteller wie Grimme und Amazone wollen sich stärker engagieren und plädieren für eine schnellere Zollabfertigung durch Kirgisistan. Dann könnten auch Bio-Lebensmittel aus der Kirgisischen Republik nach Deutschland und Europa gelangen. Die Voraussetzungen für eine zollfreie Einfuhr sind mit der Mitgliedschaft des Landes im GSP+-Programm der EU gegeben, das Entwicklungsländern entsprechende Präferenzen einräumt.

Eduard Kinsbruner 
Regionaldirektor Zentralasien

Kontakt

Eduard Kinsbruner
Regionaldirektor Zentralasien
T. +49 30 206167-114
E.Kinsbruner@oa-ev.de

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