Rund 100 Gäste, darunter zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter teilnehmender Unternehmen, kamen am 27. Juni bei hochsommerlichen Temperaturen im Berliner Prachtwerk zusammen, um den 21. Jahrgang des Stipendienprogramms der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans willkommen zu heißen. Die 63 Nachwuchskräfte aus den sieben Ländern der Region absolvieren ab Anfang Juli drei- bis sechsmonatige Praktika in deutschen Unternehmen. Vorgeschaltet ist eine Einführungswoche in Berlin und Brandenburg, während der die Stipendiatinnen und Stipendiaten auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereitet werden. Im Rahmen der Praktika erhalten die Young Professionals dann einen Einblick in marktwirtschaftliche Abläufe, die Arbeitsweise deutscher Unternehmen und knüpfen regionale Kontakte. Nach ihren Praktika kehren die Stipendiatinnen und Stipendiaten in ihre Heimatländer zurück.
Damit unterstützt das Stipendienprogramm, das im März 2003 vom Ost-Ausschuss und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiiert wurde, die Partnerländer dabei, die lokalen Ökonomien zu stärken und dem Brain Drain in den Ländern des Westlichen Balkans und Kroatien entgegenzuwirken. Bis heute haben sich mehr als 24.000 junge Menschen um einen Praktikumsplatz beworben, mehr als 1.000 von ihnen absolvierten Praktika in mehr als 260 Unternehmen.
Eröffnet wurde der Empfang von Thomas Narbeshuber (BASF), dem Sprecher des Länderarbeitskreises Südosteuropa im Ost-Ausschuss, dessen Unternehmen seit vielen Jahren an dem Programm teilnimmt. Auch in diesem Jahr wird der Chemiekonzern zwei Praktikantinnen in seiner Zentrale in Ludwigshafen beschäftigen. Narbeshuber bezeichnete das Stipendienprogramm als ein Vorzeigeprogramm: „Es ist ein Benchmark-Projekt der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und unseren Partnerländern sowie zwischen der deutschen Wirtschaft und der Entwicklungspolitik der Bundesregierung“, sagte Narbeshuber. Es trage zur praxisnahen Aus- und Weiterbildung, zur Befähigung junger Fachkräfte und zur Sicherung qualifizierter Mitarbeiter für und in den Partnerländern bei. Es unterstütze damit den „Brain Gain“ für die Region und zeige allen Stipendiatinnen und Stipendiaten Arbeits- und Entwicklungsmöglichkeiten in ihren Heimatländern auf. Zudem sei es ein echtes regionales Wirtschaftsnetzwerk, das wesentlich zu Versöhnung und Frieden in der Region beitrage. „Wir brauchen Sie als gut ausgebildete junge Fachkräfte, um Ihre Länder auf dem europäischen Weg zu unterstützen“, wandte sich Narbeshuber an die Stipendiatinnen und Stipendiaten. „Ihre Energie, Ihre Innovation, Ihr Unternehmergeist und nicht zuletzt Ihre Bereitschaft, Brücken zu bauen, sind sehr gefragt.“
„Zwei Jahrzehnte Bildung, zwei Jahrzehnte Fachkräftesicherung für die Länder des Westbalkans und Kroatien und zwei Jahrzehnte regionale Versöhnung - dafür steht das Praktikantenprogramm der deutschen Wirtschaft“, sagte Heike Backofen-Warnecke vom BMZ. Das Zoran Djindjic-Praktikumsprogramm schaffe Synergien mit der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung mit allen Ländern des Westlichen Balkans. „Politische und wirtschaftliche Teilhabe verbessert die Zukunftsperspektiven der jungen Generation“, sagte Backofen-Warnecke. „Sie erhöht spürbar den Wohlstand von Gesellschaften und die Sicherheit von Ländern und Regionen.“ Backofen-Warnecke dankte Antje Müller vom Ost-Ausschuss und ihrem Team für deren Arbeit.
Auf die grenzübergreifende Wirkung des Programms ging Milos Vlahovic von der Belgrader Zoran Djindjic Foundation ein, die Partnerin des Ost-Ausschusses bei der Implementierung des Programms ist. „Der Austausch von Wissen, das Sammeln gemeinsamer Erfahrungen und das Überschreiten von Grenzen ist etwas, wovon Sie sehr profitieren werden“, adressierte Vlahovic. „Und glauben Sie mir als Alumni eines ähnlichen Programms. Dies wird auch für Sie persönlich eine große, wenn nicht sogar die größte Wirkung haben.“
Für die Nachhaltigkeit des Programms sorgt das wachsende Ehemaligen-Netzwerk, das dauerhafte Verbindungen zwischen den Alumni schafft. Zudem können die teilnehmenden Unternehmen auf das regionale Alumni-Netzwerk zurückgreifen, das inzwischen mehr als 1.000 Mitglieder hat. Die ehemaligen Alumni ebnen häufig auch nachfolgenden Generationen den Weg.
Für die Absolventinnen und Absolventen baut das ZDS eine breite Brücke auf den Arbeitsmarkt. „Mehr als 90 Prozent der Stipendiatinnen und Stipendiaten finden innerhalb der ersten drei Monate nach ihrer Rückkehr in die Heimat einen angemessenen Arbeitsplatz“, sagte Thomas Narbeshuber auf dem Empfang. „Die meisten unserer Ehemaligen haben ihre berufliche Laufbahn in ihren Heimatländern aufgebaut.“ Dies gilt auch für sein Unternehmen BASF. „Wir haben nicht nur die ersten Stipendiaten viele Jahre zuvor ausgebildet“, sagte Narbeshuber. „Wir haben auch einige von ihnen in ihren Heimatländern angestellt.“ So ist es nur folgerichtig, dass auch der Abendempfang im Berliner Kraftwerk von zwei Stipendiaten gekonnt moderiert wurde.
Christian Himmighoffen
Leiter Presse und Kommunikation
Antje Müller
Programmdirektorin
Zoran Djindjic Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Länder des Westlichen Balkans
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