
Der usbekische Gesundheitsmarkt erfährt derzeit ein deutliches Wachstum und bietet vielversprechende Möglichkeiten für ein Engagement deutscher Unternehmen. In Zusammenarbeit mit Rödl & Partner informierten der Ost-Ausschuss und die GHA - German Health Alliance die Mitglieder ihres gemeinsamen Arbeitskreises Gesundheitswirtschaft über aktuelle Entwicklungen im Rahmen eines Online-Webinars am 31. August.
Usbekistan ist mit über 35 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens. Aktuell führt die usbekische Regierung eine umfassende Reform des Landes durch, die auch die Gesundheitsversorgung miteinschließt. „Das Land hat eine Vision zur weiteren Entwicklung des Gesundheitswesens“ betonte Martina Unseld, Sprecherin des gemeinsamen Arbeitskreises Gesundheitswirtschaft von Ost-Ausschuss und GHA, die das Webinar moderierte. Unseld, die bei Siemens Healthineers als Senior Director für Government Affairs zuständig ist, schilderte dazu Ihre Erfahrungen vom 1. Deutsch-Usbekischen Forum in Samarkand, das im Mai 2023 mit Gesundheitsexperten aus beiden Ländern stattgefunden hatte und zeigte sich beeindruckt von der guten Organisation und der Qualität der Expertengespräche.
„In Samarkand kamen Experten aus Usbekistan, aus Universitäten, Krankenhäusern, mit deutschen Experten zusammen, um Potenziale der Zusammenarbeit zu identifizieren“, so Unseld, die im Rahmen der Veranstaltung auch den usbekischen Gesundheitsminister treffen konnte, um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren. „Usbekistan will beispielsweise mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Gesundheitssektor ausbilden. Dieses Personal fehlt wiederum in Deutschland.“ Entsprechend gute Voraussetzungen gebe es für Trainingangebote in deutschen Krankenhäusern für Personal aus Usbekistan.
Umgekehrt verspricht der usbekische Gesundheitsmarkt ein wachsendes Potenzial für deutsche Unternehmen. Prioritär sei in Usbekistan aktuell die Weiterentwicklung der Infrastruktur und die Implementierung moderner Technologien. Deutsche Unternehmen hätten zudem gute Chancen im Arzneimittelsektor, bei Telemedizin und digitalen Gesundheitslösungen.
Vonseiten der GHA betonte die Geschäftsführerin Heike Lange die wichtige Rolle des Arbeitskreises als Informations- und Austauschplattform für die Mitglieder. Hilfestellung für den Markteinstieg gab im Rahmen von zwei Präsentationen die Rechtsanwältin Zamira Ismatova von Rödl & Partner. Sie referierte über Besonderheiten des usbekischen Gesundheitsmarkts und wies auf technische Anforderungen bei der Markteinführung von Arzneimitteln hin. Detailliert ging Ismatova auf kritische Aspekte bei Vertragsabschlüssen mit usbekischen Partnern sowie die Regulierung der digitalen Kennzeichnung von Arzneimitteln ein. Zu letzterem Thema stellte sie die wichtigsten Rechtsakte, Zeitpläne für die Umsetzung der Kennzeichnung von Arzneimitteln, Informationen zum digitalen Kennzeichnungssystem und mögliche Sanktionen bei Nichterfüllung der Kennzeichnungsanforderungen vor. Die Unterlagen zu beiden Vorträgen können über den Ost-Ausschuss und die GHA angefordert werden.
Abschließend informierte Petya Hristova, Leiterin des Arbeitskreises Gesundheitswirtschaft im Ost-Ausschuss, über anstehende Veranstaltungen. Bereits vom 4. bis 8. September findet eine Delegationsreise für Experten aus dem Gesundheitssektor AHK Polen statt. Mitte September ist ein Online-Meeting zur Kooperation im Gesundheitsbereich mit der Regierung Turkmenistans geplant und am 13. Oktober findet in Berlin das 6. German-East European and Central Asia Health Forum zum Thema “Investments and partnerships in the healthcare system” statt. Ihre Teilnahme als Ehrengäste haben bereits Dr. Thomas Steffen, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, und Prof. Dr. Amrillo Inoyatov, Gesundheitsminister der Republik Usbekistan, bestätigt. Das Health Forum findet traditionell als offizielles Side Event des World Health Summit statt. Die große internationale Konferenz zum Thema Globale Gesundheit wird vom 15.-17. Oktober in Berlin abgehalten.
Petya Hristova
Leiterin Kontaktstelle Hamburg
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Gesundheitswirtschaft
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