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Deutsche Unternehmen treffen usbekischen Ministerpräsidenten Aripov

Ministerpräsident Abdulla Aripov (li.) und Michael Harms. Foto: A. Metz
19.06.2025
Große usbekische Wirtschaftsdelegation besucht Berlin und Düsseldorf / Ost-Ausschuss stärkt Kooperation durch flankierende Abkommen

Der usbekische Ministerpräsident Abdulla Aripov hält sich heute und morgen (19. und 20. Juni 2025) zu einem offiziellen Besuch in Deutschland auf. Im Zentrum seines Besuchs stehen die 9. Sitzung des Deutsch-Usbekischen Wirtschaftsrats (DUWIRAT) in Düsseldorf und vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft organisierte Gesprächsrunden mit Vertreterinnen und Vertretern deutscher Unternehmen. Dabei wird unter anderem die Vertiefung der deutsch-usbekischen Kooperation in den Bereichen Fachkräftegewinnung, Digitalisierung, technische Regulierung und Rohstoffe thematisiert. Der Premier wird von einer 30-köpfigen Delegation begleitet, darunter mehrere Minister und stellvertretende Minister sowie Vertreter von usbekischen Verbänden und Unternehmen.

„Die Zusammenarbeit der deutschen Wirtschaft mit dem bevölkerungsreichsten Land Zentralasiens wird immer umfassender und vor allem immer konkreter”, sagt Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms. „Dazu trägt eine Reihe bilateraler Abkommen bei, die die Kooperation in den Bereichen Fachkräfte, Rohstoffe, Investitionen und Standardisierung regeln. Von diesen Rahmenvereinbarungen werden deutsche Unternehmen direkt profitieren.“

Fachkräftegewinnung zum Frühstück

Der Besuch Aripovs begann am Donnerstagmorgen mit einem Arbeitsfrühstück des Premiers mit Unternehmensvertreter und -vertreterinnen im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin, das von Harms moderiert wurde. Im Fokus stand dabei die Fachkräftegewinnung – ein Bereich, in dem Usbekistan und Deutschland seit dem Abschluss eines Migrations- und Mobilitätspartnerschaftsabkommens im September 2024 eng zusammenarbeiten. Ziel ist es, qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte aus Usbekistan für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen, indem Ausbildungsinitiativen in Usbekistan gestärkt werden, etwa durch die Einführung dualer Ausbildungssysteme nach deutschem Vorbild.

Am Donnerstagabend findet in Düsseldorf ein hochrangiges Abendessen mit dem Ministerpräsidenten und rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Verbänden statt. Den Höhepunkt des Besuchs bildet am Freitagvormittag die 9. Sitzung des Deutsch-Usbekischen Wirtschaftsrats (DUWIRAT) in der IHK Düsseldorf, zu der rund 100 Teilnehmende erwartet werden. Der DUWIRAT ist eine 2015 gegründete bilaterale Plattform zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Usbekistan.

Neues Abkommen über Normen und Standards

Im Rahmen des Aripov-Besuchs unterzeichnen der Ost-Ausschuss und die usbekische Agentur Uzstandard (Uzbek Agency for Technical Regulation) ein Abkommen zur Kooperation bei der Angleichung technischer Standards und Normen. Ziel ist es, regulatorische Hürden abzubauen und die Marktzugänge für deutsche Unternehmen zu erleichtern. Eine vergleichbare Kooperation gibt es im Rahmen des vom Ost-Ausschuss initiierten Projekts zur „Harmonisierung der Technischen Reglements mit ausgewählten Ländern Zentralasiens“ bereits mit Kasachstan.

Im September 2024 hatte der Ost-Ausschuss im Rahmen des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in der usbekischen Metropole Samarkand ein bilaterales Kooperationsabkommen mit dem usbekischen Ministerium für Investitionen unterzeichnet. Dieses Abkommen umfasst eine Roadmap mit bilateralen Projekten deutscher und usbekischer Unternehmen, die sowohl vom Ost-Ausschuss als auch vom usbekischen Ministerium flankiert werden.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem stark wachsenden IT-Sektor Usbekistans. Der staatlich geförderte IT Park Uzbekistan unterhält seit März 2025 ein eigenes Büro in Berlin, das in Kooperation mit dem Ost-Ausschuss eröffnet wurde. Aktuell sind bereits elf deutsche Unternehmen im IT-Park registriert.

Handelsvolumen wächst

„Usbekistan und die anderen Länder Zentralasiens mit ihren großen Energie- und Rohstoffvorkommen und ihrer wachsenden Bevölkerung wollen und müssen enge Partner Europas werden”, sagt Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Harms. „Dafür sollten wir diesen Ländern echte Partnerschaften anbieten und zeigen, dass wir nicht nur ihre Rohstoffe ausbeuten, sondern auch bereit sind, zu investieren und lokale Wertschöpfung aufzubauen.“

Das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Usbekistan stieg im Jahr 2024 um neun Prozent. Die deutschen Einfuhren aus Usbekistan stiegen dabei im Vergleich zum Vorjahr deutlich um rund 16,4 Prozent auf 88 Millionen Euro. Auch die deutschen Ausfuhren nach Usbekistan legten zu und erreichten mit knapp 1,1 Milliarden Euro ein Plus von 8,4 Prozent gegenüber 2023.

Kontakt

Christian Himmighoffen
Leiter Presse und Kommunikation
T. +49 30 206167-122
C.Himmighoffen@oa-ev.de

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