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Hamburg als „Tor zum Osten“

OAOEV-Präsidiumsmitglied Schöne begrüßte die Gäste in Hamburg. Foto: KLU/J. Konitzki
06.06.2019
Botschaftertag Osteuropa in der Hansestadt/ Besuch im Hafen und an der Logistikuni

Das Thema Logistik und der Logistikstandort Hamburg standen im Mittelpunkt des Botschaftertages Osteuropa, den der OAOEV Anfang Juni gemeinsam mit der Kühne Logistics University (KLU) in Hamburg veranstaltete. Schon früh am Morgen war dazu rund ein Dutzend Botschafter und Botschaftsvertreter aus den OAOEV-Partnerländern mit der Deutschen Bahn von Berlin nach Hamburg aufgebrochen, wo am Vormittag zunächst ein Empfang in der 2010 gegründeten Privatuniversität in der HafenCity auf dem Programm stand. Daran nahmen außerdem noch General- und Honorarkonsuln aus Hamburg und Vertreter von OAOEV-Mitgliedsunternehmen teil.

Kompetenzzentrum für Logistik

Begrüßt wurden die Gäste von KLU-Präsident Thomas Strothotte und OAOEV-Präsidiumsmitglied Edna Schöne (Euler Hermes). „Keine andere Stadt in Deutschland hat als globale Verkehrsdrehscheibe und als Tor zum Osten eine derart große Bedeutung wie Hamburg“, sagte Schöne: „Gleichzeitig ist Hamburg für viele unserer Partnerländer in Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien das Tor zur Europäischen Union.“ Dabei sei Hamburg nicht bloß ein Umschlagplatz für Güter, sondern darüber hinaus ein Kompetenzzentrum für Logistik und Logistikmanagement.

Ein Teil dieses Logistikclusters ist die KLU, die deren Präsident Strothotte vorstellte. 24 Professoren unterrichten hier 350 Studierende, davon die Hälfte aus dem Ausland. Die von der Kühne Stiftung unterstützte Privathochschule bietet Studiengänge und Weiterbildungsangebote im modernen Logistikmanagement mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Nachhaltigkeit an. Dazu gehört auch ein internationaler MBA in Kooperation mit Universitäten in den USA und China. Die KLU unterhält zudem ein Netz von 50 Partneruniversitäten weltweit, darunter 15 in Osteuropa. Zwei bulgarische Absolventen berichteten den Diplomaten aus Osteuropa über ihre Erfahrungen an der Universität und hoben dabei insbesondere die internationale Ausrichtung der Logistik-Uni hervor.

Neuausrichtung der Handelswege

In ein hochaktuelles Logistikthema, nämlich die Herausforderung der Belt & Road-Initiative (BRI) für europäische Häfen, führte Michele Acciaro, Professor für maritime Logistik an der KLU und Director des Hapag-Lloyd Centre for Shipping and Global Logistics, die Teilnehmer in seinem Fachvortrag ein. Mit dem weltumspannenden Projekt richte China die internationalen Handelswege neu aus und investiere dabei auch in strategisch wichtige Häfen in Europa. Insgesamt ist China bereits an 15 Container-Terminals in Europa beteiligt, darunter Piräus, Rotterdam und Valencia. Für Europa gehe es nun darum, eine konstruktive Antwort auf diese chinesische Infrastrukturinitiative zu finden.

Von der Theorie in die Praxis führte die anschließende Hafenrundfahrt, in der Felix Kasiske, Managing Director der Hamburg Port Consulting (HPC), den Diplomaten den Hamburger Hafen als „westliches Ende der Seidenstraße“ präsentierte. China sei bereits heute der mit Abstand wichtigste Handelspartner des zweitgrößten europäischen Containerhafens vor Singapur und Russland. Kasiske hob insbesondere die Bedeutung Hamburgs als See- und Eisenbahnhub mit guter Anbindung nach Osteuropa hervor: „Die Ausrichtung von Hamburg geht ganz klar Richtung Osten“, sagte er.

Ein Senatsempfang im Hamburger Rathaus durch den Hamburger Finanzsenator Andreas Dressel bildete den Abschluss des Botschaftertages. Auch Dressel betonte, wie eng Hamburg durch den Hafen mit Osteuropa verbunden sei.

Christian Himmighoffen
Referent Presse und Kommunikation

 

Ansprechpartner

Katrin Morosow
Leiterin Büro Hamburg
Leiterin AK Logistik und Verkehrsinfrastruktur/ Gesundheitswirtschaft
Tel.: 040 325257 49
K.Morosow@bdi.eu

 

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