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Erfolgreiche Vermittlungsaktion in Albanien

02.07.2018
Ostfriesisches Unternehmen sieht Zukunft für sein Engagement im Hafen Durres

Durch eine Vermittlungsaktion, die Ende Januar auf einer Delegationsreise des Ost-Ausschusses nach Albanien initiiert wurde, konnten kürzlich langjährige Differenzen zwischen dem Logistikunternehmen EMS Shipping aus Leer, dem albanischen Energieministerium und der Hafendirektion Durres beigelegt werden. EMS besitzt seit 2013 eine Konzession zum Betrieb des Ostterminals in Durres, dem wichtigsten Hafen von Albanien, 40 Kilometer von der Hauptstadt Tirana entfernt. Der Eigentümer der EMS Shipping Heiko Luikenga sprach die bestehenden Probleme seines Unternehmens im Gespräch mit dem albanischen Ministerpräsidenten Edi Rama an, das im Rahmen des Delegationsbesuches Ende Januar stattfand. Auf Vorschlag des Ministerpräsidenten wurde Friedbert Pflüger, CEO des Beratungsunternehmens Pflüger International GmbH, der ebenfalls der Ost-Ausschuss-Delegation angehörte, als Mediator berufen.

„Durch die Reise des Ost-Ausschusses und die kluge Vermittlung durch den früheren CDU-Staatssekretär Friedbert Pflüger sind wir jetzt wieder zuversichtlich, dass unser Engagement als Betreiber des Ost-Terminals in Durres doch noch Früchte trägt“, sagte Heiko Luikenga und dankte Pflüger und Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms für ihre entscheidende Unterstützung und Premierminister Rama für dessen klare Haltung.

Probleme bei der Kooperation

Seit Beginn des Engagements von EMS in Durres gab es Probleme bei der Kooperation zwischen der staatlichen Leitung des Hafens und den albanischen Stauerfirmen des Westterminals. Die ursprünglich als fruchtbare Konkurrenz zwischen Ost- und Westterminal angelegte Konstellation brachte für EMS erhebliche Schwierigkeiten in Form von Blockaden und Verstößen gegen die Konzessionsvereinbarung. Im Gespräch mit dem albanischen Ministerpräsidenten Rama berichtete Luikenga über die Probleme mit den Stauerorganisationen. Auf Vorschlag von Rama wurde Pflüger dann als Vermittler im Streit zwischen den Hafenbehörden und EMS eingesetzt. Pflüger reiste dazu in den vergangenen Wochen fünf Mal nach Tirana und Durres, um vor Ort die Verhandlungen mit dem Hafenbetreiber und dem zuständigen Minister für Infrastruktur und Energie Damian Gjiknuri voranzubringen. Am Ende seines Engagements steht nun ein „Memorandum of Understanding“, das die Zusammenarbeit zwischen EMS und den lokalen Partnern schriftlich festlegt.

Die geplante Ankunft von vier Schiffen mit GE-Windrädern und den dazugehörigen Türmen am Ostterminal von Durres war der erste große Testfall für die Tragfähigkeit der Vereinbarung. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, die weitere Gespräche von Friedbert Pflüger mit den Beteiligten notwendig machten, konnte die wertvolle Ladung schließlich wie geplant durch EMS gelöscht werden. Die Ankunft des letzten der vier Schiffe Ende Mai wurde dann für einen offiziellen Besuch von Minister Gjiknuri auf dem Hafengelände in Durres genutzt, der vor Ort ein klares Bekenntnis zu EMS als Betreiber des Terminals formulierte. Eine enge Kooperation zwischen Regierung, Hafendirektion und den Betreibern von Ost- und Westterminal sei die Voraussetzung dafür, die Stellung des Hafens weiter zu festigen. „Einer erfolgreichen Zusammenarbeit scheint nun nichts mehr im Weg zu stehen“, sagt Luikenga: „Wir planen nun, gemeinsam mit unseren albanischen Partnern eine Schule zur Ausbildung von angehenden Seeleuten aufzubauen, von der alle profitieren.“

Michael Harms
Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft

 

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