Gemeinsam mit der Botschaft der Republik Kasachstan organisierte der Ost-Ausschuss am 31. Januar und 1. Februar in München und in Hamburg Runde Tische, um die aktuellen Themen der Kooperation zu diskutieren. Das Event in Hamburg wurde gemeinsam mit der Handelskammer Hamburg veranstaltet.
Zentralasien und vor allem Kasachstan rücken immer mehr in den Fokus der deutschen Unternehmen. So hat der bilaterale Handel in dem vergangenen Jahr um rund 90 Prozent zugenommen. Sowohl auf der Import- als auch auf der Exportseite konnten deutliche Zuwächse verzeichnet werden. Kasachstan hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine wirtschaftliche Führungsrolle in Zentralasien übernommen und bietet sich durch seine zentrale Lage, eine kluge Positionierung zwischen China und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) und nicht zuletzt seinem Ressourcenreichtum als aussichtsreicher alternativer Investitions- und Produktionsstandort an. Auch beim Ausbau Erneuerbarer Energien, insbesondere der Solar- und Windenergie, bietet Kasachstan sehr gute Bedingungen für den Markteintritt deutscher Unternehmen.
In München standen Maschinenbau, Hochtechnologie und Landwirtschaftskooperation im Mittelpunkt der Gespräche. So konnten Vertreter der bayerischen Unternehmen Linde, EOS und Schaeffler über ihre Erfahrungen in Kasachstan über ihre Vorhaben dort berichten. Vor allem die Themen Nachhaltigkeit und grüne Energie prägten die Diskussionen, denn sie spielen bei allen Vorhaben eine wichtige Rolle. Kasachstan, das bis 2060 CO2-Neutral sein will, müsste hier in den kommenden Jahren stark investieren, denn bislang kommen über 90 Prozent des Stroms aus Kohlekraftwerken. Große Projekte im Bereich Grüner Wasserstoff - zum Beispiel des Dresdner Unternehmens Svevind sind in der Planung. Am Ende will Kasachstan auch Netto-Exporteur für Grünen Wasserstoff werden. Größte Herausforderung ist dabei die Logistik.
Diese sowie Rohstoffe und Investitionen standen im Mittelpunkt der zweiten Station in der Handelskammer Hamburg. Der Runde Tisch „Wachstumsregion Zentralasien – Logistik, Energie und Industrie in Kasachstan“ lockte über 75 Teilnehmer in den Plenarsaal der Handelskammer. Für den Logistik-Sektor bieten sich große Potenziale durch die Verlagerung der Handelsströme zwischen China und Europa auf den Mittleren Korridor, die sogenannte transkaspische Route. Hier müssen noch einige Bottlenecks beseitigt werden. Das Interesse seitens der deutschen Logistikunternehmen ist groß. Gleichzeitig richtet sich auch in Brüssel der Fokus weiter auf die Region. So soll im Rahmen der EU-Strategie Global Gateway auch in Zentralasien ein Leuchtturmprojekt gefördert werden.
Eduard Kinsbruner
Regionaldirektor Zentralasien
Eduard Kinsbruner
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