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„Die EU-Perspektive ist ein entscheidender Faktor“

Foto: A. Metz
18.07.2024
Statement des Ost-Ausschusses zur Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach Serbien

Am morgigen Freitag, den 19. Juli 2024, wird Bundeskanzler Olaf Scholz nach Belgrad reisen. Dort trifft er nach Angaben des Bundeskanzleramts mit dem serbischen Präsidenten zusammen und wird anschließend am internationalen „Critical Raw Material Summit“ teilnehmen. Im Mittelpunkt der Reise werden nach Regierungsangaben die bilateralen, aber auch internationale und europapolitische Themen stehen. Den Besuch des Bundeskanzlers in Serbien kommentiert Anja Quiring, Regionaldirektorin für Südosteuropa im Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft:

„Die Reise des Bundeskanzlers nach Serbien findet im Vorfeld des zehnjährigen Jubiläums des Berlin Prozesses für die Länder des Westlichen Balkans statt, das im September in Berlin begangen werden wird. Der Prozess dient dem Ausbau der Zusammenarbeit der EU mit der Region. Wir gehen davon aus, dass der Bundeskanzler in seinen Gesprächen in Belgrad auch den Gipfel vorbereiten und vor allem die Bedeutung der regionalen Kooperation für die weitere wirtschaftliche Entwicklung unterstreichen wird.

Der deutsch-serbische Handel hat sich zuletzt sehr dynamisch entwickelt: Im Jahr 2023 gab es einen kräftigen Zuwachs um über zehn Prozent auf ein Rekord-Volumen von 8,8 Milliarden Euro, wobei die Handelsbilanz mit jeweils rund 4,4 Milliarden Euro an Importen und Exporten ausgeglichen ist. Der positive Trend hat sich in den ersten fünf Monaten 2024 fortgesetzt, unsere Exporte stiegen im Zeitraum um 8,4 Prozent, die Importe nahmen um 4,7 Prozent zu.

Wichtig ist aber der Blick über das bilaterale Verhältnis hinaus. Die Länder des Westlichen Balkans werden umso wichtiger für die deutsche Wirtschaft und die EU werden und können ihr wirtschaftliches Potenzial nur heben, je enger alle Länder der Region zusammenarbeiten, grenzüberschreitende Hindernisse abbauen, gemeinsame Infrastrukturvorhaben umsetzen und EU-Standards einführen.

Alle sechs Länder der Region, die noch keine EU-Mitglieder sind (Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien) haben 2023 zusammen Waren im Wert von rund 18 Milliarden Euro mit Deutschland gehandelt (+ 6 Prozent). Auch wenn das ein Rekordergebnis war, gibt es noch viel Luft nach oben. Die EU-Perspektive ist hier ein entscheidender Faktor. Wir hoffen sehr, dass hier auch der Besuch des Bundeskanzlers und das anstehende zehnjährige Jubiläum des Berlin Prozesses zu einer neuen Dynamik beitragen.

Der Ost-Ausschuss setzt sich seit vielen Jahren für die Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen mit der Region ein. Wichtig für eine nachhaltig positive wirtschaftliche Entwicklung sind die richtigen Weichenstellungen für Rahmenbedingungen, die das Vertrauen in die Region als Standort weiter stärken. Rechtsstaatlichkeit, Transparenz von Verwaltungsverfahren und der Abbau von bürokratischen Hürden sind dabei zentrale Voraussetzungen.

Wir freuen uns, dass wir am 24. September gemeinsam mit der DIHK und dem Western Balkans 6 Chambers Investment Forum Partner der Wirtschaftskonferenz im Bundeswirtschaftsministerium sein können, die im Rahmen des Berlin Prozesses stattfindet.“

Informationen zum Wirtschaftsforum im Rahmen des Berlin Prozesses am 24. September 2024

Aktuelle Handelszahlen für Januar bis Mai 2024 für die Länder des Ost-Ausschusses
 

Kontakt

Andreas Metz
Leiter Public Affairs
T. +49 30 206167-120
A.Metz@oa-ev.de

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