Mit Reden des Bundeskanzlers Olaf Scholz und des ukrainischen Premierministers Denys Schmyhal beginnt am Mittag des 11. Dezember das 7. Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin. Die Veranstalter – Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA), Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer (AHK Ukraine) – erwarten rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Vize-Kanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sowie Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze beteiligen sich zusammen mit dem ukrainischen Vize-Premierminister Olexij Tschernyschow, dem ukrainischen Präsidentenberater Oleksandr Kamyschin und Energieminister German Galuschtschenko sowie namhaften Wirtschaftsvertretern an Paneldiskussionen und Treffen.
Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Stronger together. Securing the future“. Inhaltliche Schwerpunkte liegen in diesem Jahr auf den Themen Energieversorgung und Verteidigungsindustrie.
„Mehr als 1.000 Tage nach Beginn der russischen Invasion zeigt die Ukraine eine bemerkenswerte Resilienz. Trotz der ständigen Bedrohungen und Unsicherheiten durch den Krieg erreicht der deutsch-ukrainische Handel in diesem Jahr einen Rekordwert“, erklärt Peter Adrian, Präsident der DIHK. „Dass der Warenaustausch ein Volumen von über zwölf Milliarden Euro erreichen wird, liegt aber auch an den erheblichen Zerstörungen vor Ort, insbesondere in der Energieinfrastruktur. Das zeigt, wie wichtig wirtschaftliche Kooperationen auch in schwierigen Zeiten sind und bleiben werden.“
Adrian betont: „Deutsche Unternehmen haben die Chance, mit ihrer Expertise und Investitionskraft insbesondere zum Wiederaufbau der Ukraine beizutragen – sei es im Energiesektor, bei der Modernisierung von Gebäuden oder in der technologischen Entwicklung. Exportkreditversicherungen und Investitionsgarantien unterstützen den Zugang zu diesem herausfordernden, aber zukunftsträchtigen Markt. Mit dem DIHK-Kompetenzzentrum Wiederaufbau Ukraine und der AHK in Kyjiw stehen Unternehmen starke Partner zur Seite, die helfen, Chancen zu identifizieren und Risiken zu reduzieren.“
Mit dem Business Advisory Council (BAC), das anlässlich der großen Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin seine Arbeit aufgenommen hat, gibt es seit Juni 2024 eine internationale Plattform, die die Vorschläge europäischer Unternehmen und Verbände zum Wiederaufbau der Ukraine bündelt. „Das Business Advisory Council hat in den vergangenen Monaten konkrete Vorschläge gemacht, um die Umsetzung von Projekten unter den schwierigen Bedingungen zu verbessern“, erklärt Christian Bruch, stellvertretender Vorsitzender des Ost-Ausschusses und CEO von Siemens Energy, der bis Sommer 2025 erster Sprecher des Business Advisory Councils ist.
„Die ukrainische Wirtschaft zeigt sich auch nach drei Jahren Krieg weiter widerstandsfähig und wächst“, sagt Oliver Gierlichs, Präsident der AHK Ukraine und Geschäftsführer von Bayer in der Ukraine. „Für die deutschen Unternehmen gibt es damit auch in diesen Zeiten gute Möglichkeiten bei Absatz und Beschaffung“, bestätigt er, fügt allerdings auch hinzu, dass „Unternehmen sich mit Blick auf Investitionen zurückhalten.“ Gierlichs betont, dass „sowohl die ukrainische Regierung als auch die Partnerländer ihre jeweiligen Instrumente zur Förderung der Investitionen nachschärfen sollten, um das Investitionsklima auch während der Kriegszeit nachhaltig zu verbessern. Als AHK in Kyjiw arbeiten wir gemeinsam mit den entsprechenden Partnern, damit die Ukraine sich weiter modernisiert und für deutsche Unternehmen zu einem attraktiven Standort entwickelt.“
Nach einem starken kriegsbedingten Rückgang 2022 wird die ukrainische Wirtschaft 2024 im zweiten Jahr in Folge ein Wachstum von über drei Prozent erreichen. Weitere, positive Impulse werden durch den Beginn des EU-Beitrittsprozesses der Ukraine erwartet: Die ersten Verhandlungskapitel sollen unter der polnischen Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2025 eröffnet werden.
Das 7. Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum ist auch eine Gelegenheit, eine erste Zwischenbilanz nach der Wiederaufbaukonferenz „Recovery Ukraine“ in Berlin im Juni 2024 zu ziehen. Im Sommer 2025 lädt dann Italien als Gastgeber zur nächsten großen Ukraine-Wiederaufbaukonferenz ein.
Das aktuelle Programm des 7. Deutsch-Ukrainischen Wirtschaftsforum finden Sie hier:
7. Deutsch-Ukrainisches Wirtschaftsforum | Berlin | Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Andreas Metz
Leiter Public Affairs
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