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„Wir brauchen Brückenbauer“

Videobotschaft von Olha Stefanyshyna, ukrainische Vizepremierministerin für Europäische Integration; Foto: OAOEV
29.06.2020
„Deutschland spielt eine wichtige Rolle in der Transformation der Ukraine“/ Deutsch-Ukrainisches Forum feierte 20-jähriges Jubiläum in Berlin

Zu seinem 20-jährigen Bestehen lud das Deutsch-Ukrainische Forum (DUF) am 29. Juni Vertreter deutscher und ukrainischer Unternehmen sowie von Ministerien und Auslandsvertretungen in das Berliner Hotel Adlon ein. Themen des Forums waren der Stand und die Perspektiven der deutsch-ukrainischen Beziehungen, der Platz der Ukraine in Europa und die Chancen deutscher und ukrainischer Unternehmen auf den jeweiligen Märkten.

Rainer Lindner, der Vorsitzende des DUF und früherer Ost-Ausschuss-Geschäftsführer, stellte eine deutliche Intensivierung der deutsch-ukrainischen Beziehungen in den vergangenen 20 Jahren fest und betonte die Wichtigkeit des Zusammenhalts auch vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme und Herausforderungen, wie etwa der Coronavirus-Pandemie oder der anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine. Lindner begrüßte dabei auch den Zuspruch der hochrangigen politischen Vertreter zum Forum. „Wir brauchen Brückenbauer! Und Organisationen wie das Deutsch-Ukrainische Forum tragen dazu bei“ sagte Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, in seiner Begrüßung. „Deutschland spielt eine wichtige Rolle in der Transformation der Ukraine“ betonte Olha Stefanyshyna, Vizepremierministerin für Europäische Integration in der Ukraine. Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), unterstrich die Verantwortung Deutschlands beim Reformprozess: „Wir sind weiterhin willens, den Reformprozess in der Ukraine durch wirtschaftspolitische Beratung voranzubringen“. Potential zur Zusammenarbeit sieht Wanderwitz etwa beim Thema Wasserstoff: „Wir sehen darin einen weiteren wichtigen Baustein in der deutsch-ukrainischen Kooperation“.

Wunsch nach vertiefter Kooperation

In drei themenbezogenen Panels diskutierten deutsche und ukrainische Vertreter aus Wirtschaft und Politik anschließend über die deutsch-ukrainische Zusammenarbeit im Agrarsektor, bei der Umsetzung des europäischen Green Deals und in der Automobil-Industrie. Per Brodersen, Geschäftsführer der AG Agrarwirtschaft im Ost-Ausschuss übernahm dabei die Moderation des Panels zur „Zusammenarbeit im Agrarsektor“. Auch in diesen Diskussionen wurde der Wunsch der ukrainischen Seite nach einer vertieften Kooperation auf bilateraler sowie auf europäischer Ebene mehrfach hervorgehoben. Aber auch kritische Punkte, wie etwa der Reformbedarf und die mangelnde Rechtssicherheit in der Ukraine wurden von den Teilnehmern angesprochen.

Abschließend warf die Veranstaltung einem hoffnungsvollen Blick nach vorne, insbesondere auch im Hinblick auf die anstehende EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands, von der sich die Ukraine eine wohlwollende europäische Politik in den kommenden sechs Monaten erhofft. Auch wurden Anstöße und Impulse für weitere deutsch-ukrainische Veranstaltungen gegeben, z.B. zum Thema „Made in Ukraine“. „Wir haben die Ukraine wieder auf die Agenda gebracht und werden unsere Bemühungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Ukraine fortsetzen“ sagte der DUF-Vorsitzende Rainer Lindner zum Abschluss der Veranstaltung.

Steve Burkhardt

Ansprechpartner

Stefan Kägebein
Regionaldirektor Osteuropa
Tel.: 030 206167-113
S.Kaegebein@bdi.eu

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