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Ausnahmen für Berufspendler entlasten deutsche Unternehmen

Für Pendler im Pharma- und Gesundheitssektor gibt es Ausnahmen. Foto: Pixabay
03.04.2020
Mitarbeiter chemischer und pharmazeutischer Betriebe sind jetzt von Einreiseverbot und Quarantäne ausgenommen / Einheitliche europäische Lösungen sorgen für Verlässlichkeit und halten die Wirtschaft in Gang

Neue Ausnahmegenehmigungen für tschechische Pendler nach Deutschland sorgen bei betroffenen Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie für Erleichterung: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Partner in Tschechien so schnell auf die drohende Notlage deutscher Unternehmen reagieren und eine Sonderregelung umsetzen konnten“, sagte Oliver Hermes, Vorsitzender des Ost Ausschuss – Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft, der deutsche Unternehmen in Tschechien und 28 weiteren Ländern vertritt. „Dieser Erfolg ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer gesamteuropäischen Regelung für den Reiseverkehr.“

Tschechische Berufspendler aus chemischen und pharmazeutischen Betrieben, die im Kampf gegen die aktuelle Corona-Pandemie mitwirken, unterliegen seit dem 1. April bei der Rückkehr nach Tschechien nicht mehr einer 14-tägigen gesetzlichen Quarantäne. Auch das bestehende Einreiseverbot für Pendler, die innerhalb von 21 Tagen nach Tschechien zurückkehren wollen, wurde für die genannte Berufsgruppe aufgehoben.

Krisenmanagement und seine Auswirkungen

„Sowohl in Tschechien als auch in Polen haben sich die staatlichen Reisebeschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Krise spürbar auf die grenzüberschreitende wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgewirkt“, sagt Hermes. Positiv sei, dass es zu keinen vollumfassenden Ein- und Ausreiseverboten gekommen sei. Das Gebot der Stunde sei aber, weiter an europaweit verlässlichen Regeln zu Arbeiten und die Bewegungsfreiheit der Pendler weiter zu erhöhen. Die neue Regelung in Tschechien sei ermutigend.

„Entscheidend ist es“, so Hermes weiter, „den grenzüberschreitenden Waren- und Pendlerverkehr insgesamt so zu gestalten, dass bei geringstmöglicher Ansteckungsgefahr keine unnötigen Risiken für die konjunkturelle Entwicklung in Europa entstehen. Alle EU-Länder sollten hier im eigenen Interesse einheitlich vorgehen“, sagte der OAOEV-Vorsitzende und verwies auf Hindernisse, die es in grenznahen Gebieten zu Polen gibt. Weitere Ausnahmegenehmigungen seien wünschenswert. Zudem müssten neben Pendlern auch für die Einreise von Erntehelfern noch Lösungen gefunden werden.

Top-Partner der deutschen Wirtschaft

Tschechien lag 2019 mit einem bilateralen Warenaustausch von 92 Milliarden Euro auf Platz zehn der wichtigsten deutschen Handelspartner. Polen rangiert mit eine Handelsumfang von 123 Milliarden Euro bereits an sechster Stelle. Wertschöpfungsketten deutscher Unternehmen sind auf das Engste mit Polen und Tschechien verflochten. Allein in Brandenburg arbeiten 17.000 Pendler aus Polen.

Ansprechpartner

Andreas Metz
Leiter Presse und Kommunikation
Tel.: 030 206167-120
A.Metz@bdi.eu

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