Direkt zum Inhalt

Auf der Suche nach langfristigen Partnerschaften

Partnerbörse für Unternehmen: Das Forum in Krakau brachte Einkäufer und Zulieferer ins Gespräch. Foto: Katarzyna Pracuch
30.09.2025
Deutsche Unternehmen setzen auf Zulieferer aus Mittel- und Südosteuropa

„Strategic sourcing defines tomorrows winners” – in Zeiten globaler Unsicherheit kommt dem Einkauf eine tragende Rolle in Betrieben zu. Das liegt vor allem an den sich seit Jahren verändernden Rahmenbedingungen für Einkäufer. Regulierung auf globaler EU- und nationalstaatlicher Ebene, das Comeback der Zölle, steigende Energiepreise, die Grüne Transformation: der Druck auf die Lieferkette ist gewaltig. Allein in China werden im Jahr 2030 rund 75 Prozent aller Kraftfahrzeuge in die Kategorie New Energy Vehicle fallen. Der sinkende Bedarf nach klassischen KfZ-Teilen wie der Kupplung und dem Getriebe wird  die Lieferketten von innen heraus verändern.

In einem Umfeld, das von Volatilität und Unsicherheit geprägt ist, bieten verlässliche Zulieferer Stabilität und Sicherheit, im besten Falle langfristig. Hier ergeben sich neue Chancen für den Ausbau der Zusammenarbeit mit Partner in Südost– und Mittelosteuropa, wie eine Umfrage des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) zeigt. In dieser Region sehen die Einkäufer besonders großes Potential. 

Von der Umfrage in die Praxis

Der Ost-Ausschuss war daher Partner des vom BME organisierten 11. Procurement und Supply Forum, das am 30. September in Krakau stattfand. An der Veranstaltung nahmen rund 20 deutsche Einkäufer und 100 potenzielle Zulieferer aus der Region teil. DieEinkäufer, zu denen Schwergewichte aus der deutschen Industrie zählten, führten  Gespräche mit potenziellen Zulieferern aus Polen, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Lettland, Estland, Litauen sowie Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien, Rumänien, Serbien und Slowenien. 

„Made in Central Eastern and Southeast Europe” ist inzwischen zu einem Gütesiegel avanciert. Deutsche Unternehmen schätzen die Zusammenarbeit und Qualität der Betriebe dort. Im globalen Wettkampf um Lieferketten punkten Lieferanten aus Süd- und Mittelosteuropa vor allem durch Expertise und niedrigere Kosten in Folge kürzerer Lieferwege. Aber es gibt noch Luft nach oben. Die Flexibilität der Zulieferer aus der Region ist ausbaufähig, so eine Erkenntnis des Forums Man müsse auf das reagieren, was morgen passiere. Hier seien die asiatischen Zulieferer (noch) führend.

Deutsche Firmen sind auf der Suche nach langfristigen Partnerschaften

Dass die deutsche Wirtschaft langfristig auf die Region Mittel- und Südosteuropa setzt, zeigt sich an der zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtung mit den Ländern. Das Handelsvolumen Deutschlands mit der Region belief sich im Jahr 2024 auf fast 500 Milliarden Euro. Die Wertschöpfungsketten sind engstens verflochten.

Auf deutsche Importe, darunter auch Zulieferungen aus der Mittel- und Südosteuropa, entfielen dabei 241 Milliarden Euro, Tendenz: steigend - auch dank Veranstaltungen wie dem Procurement Forum, bei denen langfristige verlässliche Partnerschaften beginnen. Die kommende Edition des Forums findet im September 2026 in Budapest statt. 

Kontakt

Adrian Stadnicki
Regionaldirektor Mittelosteuropa
T. +49 30 206167-138
A.Stadnicki@oa-ev.de

Diese Seite teilen: