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Statement zur neuen EU-Sanktionsrunde

14.09.2014

Eckhard Cordes im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

Im Interview mit Dr. Thomas Gutschker von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (Ausgabe 14.9.) gab der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Eckhard Cordes eine Stellungnahme zur gegenwärtigen Entwicklung im Ukraine-Konflikt ab, die wir hier im vollen Wortlaut dokumentieren.

Cordes: "Ich halte es für einen Fehler, dass die EU ihre Sanktionen jetzt noch einmal verschärft hat. Wir hatten gehofft, dass durch die Verzögerung der Sanktionen der Waffenstillstand in der Ukraine gestärkt werden könnte. Die neuen Sanktionen werden nicht zur Entspannung beitragen. Wir befinden uns jetzt vermutlich am Beginn einer gefährlichen Sanktionsspirale."
 
"Die Wirtschaftssanktionen haben bis jetzt keinen sichtbaren Fortschritt gebracht. Politische Probleme müssen politisch gelöst werden, durch Gespräche und Verhandlungen. Das sagt die Bundesregierung auch. Deshalb hat es mich schon überrascht, dass man jetzt auf eine Verschärfung der Sanktionen gedrängt hat."
 
"Im deutschen Mittelstand herrscht große Frustration über die Sanktionen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen, die einen wesentlichen Teil ihres Geschäfts in Russland haben und nicht einfach auf andere Märkte ausweichen können, sehen sich in ihrer Existenz bedroht."
 
"In einer globalisierten Welt lässt sich ein riesiges und rohstoffreiches Land wie Russland wirtschaftlich nicht isolieren. Es gibt immer Staaten, die sich an Sanktionen nicht beteiligen. Im Fall Russlands sind das die Asiaten, die Südamerikaner und teilweise sogar die Schweizer. Wir schaden uns also zunehmend selbst, ohne die erhoffte politische Wirkung zu erzielen."

Ansprechpartner

Kontakt:

Andreas Metz
Tel: 030 2028-1441
A.Metz@bdi.eu

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