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Deutsche Wirtschaft interessiert an Energiekooperationen mit der Ukraine

31.08.2010

Erfolgreiches Treffen des Ost-Ausschusses mit Präsident Janukowitsch und Ministern seines Kabinetts in Berlin

Die Deutsche Wirtschaft ist sehr an der Beteiligung an einer Konferenz zur Sicherung der Gastransporte durch die Ukraine interessiert. Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch hatte im Rahmen eines Wirtschaftsgesprächs mit Mitgliedsunternehmen des Ost-Ausschusses am gestrigen Montag in Berlin eine entsprechende Einladung für eine Konferenz im Herbst ausgesprochen.

„Eine nachhaltig zuverlässige Gasversorgung Europas durch die Ukraine ist unser gemeinsames Ziel. Die Beteiligung von europäischen und russischen Firmen an einem trilateralen Betreiberkonsortium zur Modernisierung des ukrainischen Pipelinesystems könnte eine mögliche Lösung sein“, sagte der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Klaus Mangold nach dem Treffen. „Wir begrüßen es sehr, dass der ukrainische Staatspräsident diese Idee wieder aufgreift und vorantreibt. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Konferenz ergebnisorientiert geführt werden kann und alle drei Seiten als gleichberechtigte Partner am Tisch sitzen“, sagte Mangold.

Der Ost-Ausschuss-Vorsitzende kündigte seinerseits die Unterstützung der ukrainischen Bemühungen um Visa-Erleichterungen und um eine EU-Perspektive an. „Die Verabschiedung des seit langem avisierten Assoziationsabkommens zwischen der EU und der Ukraine ist für uns von hoher Bedeutung. Kernstück dessen muss eine gemeinsame Freihandelszone sein“, sagte Mangold. „Je früher diese kommt, desto besser.“

An dem zweistündigen Treffen in Berlin nahmen über 40 Mitgliedsunternehmen des Ost-Ausschusses sowie Vertreter der deutschen Politik teil. Zur ukrainischen Delegation gehörten neben Staatspräsident Viktor Janukowitsch auch der stellvertretende Ministerpräsident Sergei Tigipko, Außenminister Konstantin Grischtschenko und der Energieminister Juri Boiko. Ein Schwerpunkt der Gespräche lag auf der Steigerung deutscher Investitionen in der Ukraine. Hier gibt es nach Meinung beider Seiten ein erhebliches Steigerungspotenzial. „Die Ukraine gehört zu den wichtigsten Exporteuren für Getreide und den vier wichtigsten Stahlexporteuren in der Welt und hat ein erhebliches industrielles Potenzial. Zudem wird die Ukraine als Lieferant seltener Rohstoffe gerade für unsere Hightech-Industrie immer wichtiger. Wir wollen unsere Position als wichtigster Ansprechpartner der Ukraine nach Russland ausbauen“, kündigte Mangold an. Positiv aufgenommen wurde die Ankündigung von Staatspräsident Janukowitsch, Genehmigungsprozesse zu beschleunigen, die Korruption in seinem Land entschiedener zu bekämpfen und insbesondere ein Gerichtssystem auf europäischem Niveau aufzubauen.

Im zweiten Teil des Treffens hatten die Wirtschaftsvertreter Gelegenheit, über konkrete Investitionsvorhaben zu sprechen und über bestehende Probleme zu diskutieren. Die ukrainische Seite zeigte sich dabei außergewöhnlich kooperativ. Der stellvertretende Ministerpräsident Tigipko, der als direkter Ansprechpartner für die deutsche Wirtschaft benannt wurde, erklärte sich zur Lösung der Probleme und zu mehreren Folgetreffen bereit. Vereinbart wurde zudem die schnelle Fortsetzung der Berliner Gespräche in der Ukraine, um das bis dahin Erreichte zu analysieren.

Am Abend fand in Berlin zudem eine Vortragsveranstaltung mit Staatspräsident Janukowitsch statt, zu der das neue „Berthold-Beitz-Zentrum – Kompetenzzentrum für Russland, Ukraine, Belarus und Zentralasien in der DGAP“ eingeladen hatte. Das Zentrum, das aus dem Russland/Eurasien-Zentrum der DGAP hervorgegangen ist, wird zu großen Teilen von der Deutschen Bank und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft finanziert. Es arbeitet an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und sieht sich als Ort offener Aussprache zwischen den Ländern des Ostens und der deutschen Öffentlichkeit. An der Veranstaltung, die durch den Ost-Ausschuss-Vorsitzenden Mangold moderiert wurde, nahmen über 600 Zuhörer teil.

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft führt jährlich eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen, Unternehmerreisen und Konferenzen in und über 22 Länder Mittel- und Osteuropas durch. Die Organisation mit Sitz in Berlin versteht sich als Kompetenzcenter der deutschen Wirtschaft für die osteuropäischen und zentralasiatischen Zukunftsmärkte. Dem Ost-Ausschuss gehören 150 Unternehmen sowie große Wirtschaftsverbände an.

Pressekontakt:
Andreas Metz
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
030/2028 - 1441
A.Metz@bdi.eu
 

Ansprechpartner

Kontakt:

Andreas Metz
Tel. 030 2028 - 1441
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