Ost-Ausschuss-Mitglied ThyssenKrupp beteiligt sich an 300 Millionen-Euro-Projekt in der russischen Leichtindustrie
Ein paar Stunden zuvor hatte Präsident Wladimir Putin in seiner Rede an die Nation Anfang Dezember betont, wie wichtig es sei, moderne, zukunftsweisende und konkurrenzfähige Industrien zu entwickeln und zu fördern. Und als hätte jemand im Hintergrund Regie geführt, unterzeichneten am gleichen Tag die Region Iwanowo, die russische IPK AG (Polyester Plant Iwanowo) und Vertreter von thyssenkrupp Industrial Solutions (TKIS) einen Auftrag in Höhe von 150 Millionen Euro zur Lieferung einer Polykondensationsanlage und von drei Stapelfaser-Produktionslinien, über die technologische Umsetzung und über begleitende ingenieurtechnische Dienstleistungen.
Die deutschen Direktinvestitionen in Russland steigen wieder
Nicht immer schaut der russische Ministerpräsident vorbei, wenn ein deutsches Unternehmen in Russland eine Produktionsstätte eröffnet. Doch Dmitrij Medwedjew ließ es sich Ende Juni nicht nehmen, an der Werkseröffnung des Dortmunder Pumpenherstellers Wilo in Noginsk teilzunehmen und lobte Deutschland als „einen der Schlüsselinvestoren in unserem Lande“. Und tatsächlich ist Wilo kein Einzelfall. Eine ganze Reihe deutscher Unternehmen hat in den zurückliegenden Monaten neue Produktionsstätten in Russland eröffnet oder plant dies zu tun. Prominentestes Beispiel ist der deutsche Autobauer Mercedes, der für mindestens 300 Millionen Euro ein Montagewerk in der Region Moskau eröffnen will. Aber auch Mittelständler wie OBO Bettermann, der im Oktober in Lipezk ein Werk einweihte, zieht es nach Russland.
Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Harms informierte sich in Kiew über die Wirtschaftsreformen
Vom 25. bis 27. Juli absolvierte Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms seinen Antrittsbesuch in der Ukraine. In Kiew sprach er mit Wirtschaftsvertretern sowie mit Vize-Premier Stepan Kubiv, der stellvertretenden Außenministerin Olena Zerkal und dem stellvertretenden Leiter der Präsidialadministration Dmytro Shimkiv über den Stand des Reformprozesses. Hier ist sein Bericht:
Interview mit dem neuen Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms
Michael Harms ist seit 1. April 2016 neuer Geschäftsführer des Ost-Ausschusses. Zuvor war er acht Jahre lang Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK). Im Interview mit den Ost-Ausschuss-Informationen spricht Harms über die künftigen Aufgaben des Ost-Ausschusses, sein Fazit als AHK-Vorsitzender, die wirtschaftlichen Herausforderungen Osteuropas und verrät, was er an Berlin besonders schätzt.
Langjähriger deutscher Außenminister stirbt im Alter von 89 Jahren
24 Jahre ist es bereits her, dass Hans-Dietrich Genscher 1992 auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere das Amt des Bundesaußenministers abgab, das er zuvor 18 Jahre lang bekleidet hatte – länger als seine Vorgänger und bisherigen Nachfolger. Und doch ist Genscher bis zuletzt eine einflussreiche Person der deutschen Politik und die prägende Figur der deutschen Diplomatie geblieben. Noch im hohen Alter von 87 Jahren war er Ende 2013 an der überraschenden Ausreise Michail Chodorkowskis nach zehn Jahren Gefängnis nach Deutschland beteiligt. Mit der ihm eigenen diplomatischen Beharrlichkeit hatte er gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin immer wieder für eine Begnadigung geworben.
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